Länger als 6 Wochen krank – Weiterhin Gehalt?

Länger als 6 Wochen krank – Weiterhin Gehalt?

Erfahren Sie, ob Sie bei einer Krankheit länger als 6 Wochen Anspruch auf fortlaufendes Gehalt in Deutschland haben.
Veröffentlicht am 28. April 2025
Länger als 6 Wochen krank - Bekomme ich trotzdem weiter Gehalt?

Wussten Sie, dass in Deutschland etwa 5 Millionen Arbeitnehmer jährlich länger als sechs Wochen krankgeschrieben sind? Das bedeutet, dass viele von ihnen sich fragen, ob sie auch nach dieser Frist weiterhin Gehalt erhalten. Der Anspruch auf Lohnfortzahlung im Krankheitsfall sorgt für erhebliche finanzielle Sicherheit, doch was passiert, wenn die Krankheit länger andauert? In diesem Artikel klären wir umfassend, welche Regelungen zur Lohnfortzahlung bestehen, wie der Übergang zum Krankengeld gestaltet ist und welche Rechte und Pflichten Arbeitnehmer während einer längeren Krankheit haben.

Einführung in das Thema der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall

Die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall ist ein grundlegendes Element des Arbeitsrechts in Deutschland. Arbeitnehmer profitieren von dieser gesetzlichen Regelung, die sicherstellt, dass sie bei unverschuldeter Arbeitsunfähigkeit für die ersten sechs Wochen weiterhin ihr Gehalt erhalten. Der Arbeitgeber hat die Pflicht, diese Zahlungen zu leisten, wodurch eine wichtige Absicherung für Beschäftigte geschaffen wird.

Relevant ist, dass die Lohnfortzahlung für alle Mitarbeiter gilt, egal ob sie in Teilzeit oder als Minijobber beschäftigt sind. Voraussetzung ist, dass sie mindestens vier Wochen im Unternehmen tätig gewesen sind. Ein offener Dialog zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer ist entscheidend, um etwaige Missverständnisse zu klären und die Einhaltung der gesetzlichen Regelung zu garantieren.

Anspruch auf Lohnfortzahlung während der ersten 6 Wochen

Während der ersten sechs Wochen einer Arbeitsunfähigkeit haben Arbeitnehmer einen eindeutigen Anspruch auf Lohnfortzahlung. Voraussetzung für diesen Anspruch ist eine gültige Krankschreibung, die von einem Arzt ausgestellt wurde. Die Erkrankung muss unverschuldet sein. In dieser Zeit trägt der Arbeitgeber die vollständigen Kosten der Lohnfortzahlung, ohne dass es eine Obergrenze in Bezug auf die Höhe des Gehalts gibt, solange die regulären Arbeitszeiten vergütet werden.

Der Nachweis der Arbeitsunfähigkeit erfolgt durch ein ärztliches Attest. Dieser Nachweis ist in der Regel notwendig, damit der Anspruch auf Lohnfortzahlung anerkannt wird. Die Dauer der Lohnfortzahlung erstreckt sich somit bis zu den ersten sechs Wochen der Krankheitszeit. Es ist wichtig, dass Arbeitnehmer rechtzeitig ihren Arbeitgeber über ihre Erkrankung informieren.

Länger als 6 Wochen krank – Bekomme ich trotzdem weiter Gehalt?

Ein längerer Krankheitsausfall stellt Arbeitnehmer vor finanzielle Herausforderungen. Nach Ablauf der ersten sechs Wochen greift eine andere Regelung: die Lohnfortzahlung durch den Arbeitgeber endet, und das Krankengeld wird relevant. In diesem Kontext gilt es, die spezifischen Regelungen zu kennen, die je nach Arbeitnehmergruppe variieren können.

Regelungen zur Lohnfortzahlung

Die Lohnfortzahlung endet nach sechs Wochen der Arbeitsunfähigkeit, unabhängig von der Art des Arbeitsverhältnisses. Arbeitnehmergruppen, darunter Vollzeitbeschäftigte, Teilzeitkräfte sowie Minijobber, müssen sich auf den Übergang zum Krankengeld einstellen. Dieses beträgt in der Regel 70 % des Bruttogehalts, darf jedoch 90 % des Nettogehalts nicht überschreiten. Diese Berechnungsweise sorgt für eine gewisse Absicherung, wenngleich der finanzielle Rückgang spürbar sein kann.

Rechtslage für verschiedene Arbeitnehmergruppen

Die Ansprüche auf Lohnfortzahlung und Krankengeld gelten für zahlreiche Arbeitnehmergruppen. Vollzeitbeschäftigte erhalten den gleichen Anspruch wie Teilzeitkräfte oder Auszubildende. Dennoch gibt es Unterschiede in der Höhe des Krankengeldes, die abhängig sind von der Dauer der Betriebszugehörigkeit und dem vorherigen Einkommen. Arbeitgeber sind verpflichtet, diese Unterschiede zu berücksichtigen und Arbeitnehmer rechtzeitig über ihre Ansprüche zu informieren.

Übergang zum Krankengeld nach 6 Wochen

Nach Ablauf der Lohnfortzahlung durch den Arbeitgeber erhalten Arbeitnehmer Krankengeld von der gesetzlichen Krankenkasse. Dieser Übergang zur Ausgabe von Krankengeld spielt eine entscheidende Rolle für die finanzielle Sicherheit während längerer Krankheiten. Es ist wichtig, die Dauer und Höhe des Krankengeldes sowie dessen Berechnung genau zu kennen.

Dauer und Höhe des Krankengeldes

Der Anspruch auf Krankengeld ist auf maximal 78 Wochen innerhalb von drei Jahren bei der gleichen Erkrankung begrenzt. Die Höhe des Krankengeldes beträgt in der Regel 70% des Bruttoeinkommens, jedoch dürfen nicht mehr als 90% des Nettoeinkommens gezahlt werden. Diese Bestimmungen sichern einen gewissen Lebensstandard während der Zeit der Arbeitsunfähigkeit.

Berechnung des Krankengeldes

Die Berechnung des Krankengeldes erfolgt auf Basis des regulären Bruttoeinkommens. Es ist wichtig zu beachten, dass Feiertags- und Urlaubsvergütungen nicht in diese Berechnung einfließen. Arbeitnehmer sollten ihre Krankenversicherung über ihren Gesundheitszustand auf dem Laufenden halten, da regelmäßig ärztliche Bescheinigungen erforderlich sind, um die Auszahlung ohne Unterbrechungen sicherzustellen.

Kriterien Details
Dauer des Anspruchs Maximal 78 Wochen innerhalb von 3 Jahren
Höhe des Krankengeldes 70% des Bruttoeinkommens, max. 90% des Nettoeinkommens
Berechnungsbasis Reguläres Bruttoeinkommen (ohne Feiertags- und Urlaubsvergütung)

Folgen einer erneuten Krankheit nach 6 Wochen

Eine erneute Krankheit nach mehr als sechs Wochen Arbeitsunfähigkeit kann für Arbeitnehmer wichtige finanzielle Konsequenzen mit sich bringen. Entscheidend ist dabei, ob es sich um eine Fortsetzungserkrankung oder eine neue Erkrankung handelt. Bei einer Fortsetzungserkrankung besteht in der Regel kein Anspruch auf Lohnfortzahlung, sondern der Anspruch auf Krankengeld tritt in Kraft.

Bei einer neuen Erkrankung kann die Lohnfortzahlung von bis zu sechs Wochen erneut aktiviert werden. Dies bedeutet, dass die finanziellen Ansprüche des Arbeitnehmers von der Art der Erkrankung abhängen. Um eventuelle Ansprüche auf Lohnfortzahlung oder Krankengeld geltend zu machen, sind präzise Informationen und eine korrekte Dokumentation der Arbeitsunfähigkeit notwendig.

Die folgenden Aspekte spielen bei einer erneuten Krankheit eine Rolle:

  • Art der Erkrankung – Fortsetzung oder Neuerkrankung
  • Dokumentation der Krankheit – ärztliche Bescheinigungen
  • Anspruch auf Lohnfortzahlung oder Krankengeld

Erneute Arbeitsunfähigkeit – Lohnfortzahlung oder Krankengeld?

Bei einer erneuten Arbeitsunfähigkeit stellen sich Arbeitnehmer häufig die Frage nach ihrem Anspruch auf Lohnfortzahlung. Wenn der Zeitraum zwischen zwei gleichen Erkrankungen weniger als sechs Monate beträgt, wird dies in der Regel als Fortsetzungserkrankung angesehen. In diesem Fall entsteht kein neuer Anspruch auf Gehalt. Dies bedeutet, dass die Lohnfortzahlung aus der ersten Erkrankung weiterhin gilt.

Erkrankt ein Mitarbeiter jedoch an einer neuen Krankheit, beginnt der Anspruch auf Lohnfortzahlung erneut, was für viele von Bedeutung ist. Arbeitnehmer sollten sich der Regelungen bewusst sein, die für ihre spezifische Situation gelten. Eine klare Kommunikation mit dem Arbeitgeber hilft dabei, Missverständnisse zu vermeiden und sicherzustellen, dass alle notwendigen Nachweise rechtzeitig eingereicht werden.

Ein Überblick über die Unterschiede in den Regelungen zeigt, dass eine erneute Arbeitsunfähigkeit nicht immer die gleichen Ansprüche mit sich bringt. Arbeitgeber und Arbeitnehmer müssen sich den speziellen Anforderungen und Bestimmungen anpassen, um faire Bedingungen zu gewährleisten.

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Weitere Informationen

Besonderheiten bei verschiedenen Krankheiten

Die rechtliche Unterscheidung zwischen Fortsetzungserkrankungen und neuen Erkrankungen spielt eine zentrale Rolle im Kontext der Lohnfortzahlung. Arbeitnehmer müssen die Besonderheiten beider Krankheitsarten verstehen, um ihre Ansprüche optimal wahrzunehmen.

Fortsetzungserkrankung vs. neue Erkrankung

Bei einer Fortsetzungserkrankung handelt es sich um eine Rückkehr zu einer bereits bestehenden Erkrankung. In diesen Fällen besteht kein neuer Anspruch auf Lohnfortzahlung, da die Krankheitsursache identisch bleibt. Im Gegensatz dazu haben Arbeitnehmer mit neuen Erkrankungen Anspruch auf eine erneute Lohnfortzahlung von bis zu sechs Wochen. Dieser Unterschied hat entscheidende Auswirkungen auf die finanzielle Situation der Betroffenen.

Aspekt Fortsetzungserkrankung Neue Erkrankung
Definition Wiederauftreten derselben Krankheit Neue, andersartige Krankheit
Anspruch auf Lohnfortzahlung Kein neuer Anspruch Voller Anspruch auf bis zu 6 Wochen
Dokumentation Aufzeichnung der laufenden Erkrankung notwendig Ärztliche Diagnose für neuen Anspruch erforderlich

Arbeitnehmer, die sich in einer ähnlichen Situation befinden, sollten ihre Erkrankungen sorgfältig dokumentieren. Eine klare Trennung zwischen Fortsetzungserkrankung und neuen Erkrankungen ist für die Gewährleistung der finanziellen Ansprüche unerlässlich.

Pflichten des Arbeitnehmers bei längerer Krankheit

Bei längerer Krankheit haben Arbeitnehmer bestimmte Pflichten, die sie erfüllen müssen, um ihren Anspruch auf Lohnfortzahlung oder Krankengeld zu sichern. Es ist wichtig, diese Anforderungen zu kennen, um rechtliche Komplikationen zu vermeiden und finanzielle Einbußen zu verhindern.

Anzeigepflicht gegenüber dem Arbeitgeber

Arbeitnehmer sind verpflichtet, ihre Arbeitsunfähigkeit unverzüglich ihrem Arbeitgeber anzuzeigen. Diese Anzeigepflicht ist im Entgeltfortzahlungsgesetz verankert und fordert eine umgehende Mitteilung, sobald eine Erkrankung auftritt. Verzögerungen können dazu führen, dass Ansprüche auf Lohnfortzahlung gefährdet werden. Daher ist eine zügige Kommunikation mit dem Arbeitgeber essenziell.

Ärztliche Bescheinigungen an die Krankenkasse

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Einreichung regelmäßiger ärztlicher Bescheinigungen an die Krankenkasse. Diese Bescheinigungen müssen lückenlos sein, um den Anspruch auf Krankengeld aufrechtzuerhalten. Ein unzureichendes Vorlegen kann zu Unterbrechungen im Krankengeldanspruch führen. Arbeitnehmer sollten sich bewusst sein, dass sie dafür verantwortlich sind, rechtzeitig alle erforderlichen Unterlagen vorzulegen.

Rechte und Schutz des Arbeitnehmers während der Krankheit

Während einer Krankheit steht der Arbeitnehmer unter dem Schutz des Kündigungsschutzes. Dies bedeutet, dass eine Kündigung aufgrund der Erkrankung unzulässig ist. Arbeitnehmer haben spezifische Rechte, die sicherstellen, dass sie während ihrer Abwesenheit nicht benachteiligt werden. Es ist wichtig, dass Arbeitgeber die sensiblen Informationen über ihre Krankheit respektieren und eine transparente Kommunikation zu den Arbeitsfähigkeiten gewährleistet ist.

Der Kündigungsschutz greift, wenn Arbeitnehmer länger krank sind. In speziellen Fällen kann dennoch eine personenbedingte Kündigung in Betracht gezogen werden, insbesondere wenn die Arbeitsunfähigkeit über einen längeren Zeitraum anhält. Arbeitnehmer sollten sich daher ihrer Rechte des Arbeitnehmers bewusst sein und gegebenenfalls rechtlichen Rat einholen, um sicherzustellen, dass sie während ihrer Krankheit angemessen geschützt sind.

Rechte des Arbeitnehmers

Darüber hinaus sollten Arbeitnehmer darauf achten, dass der Schutz personenbezogener Daten jederzeit gewahrt bleibt. Arbeitgeber dürfen nur notwendige Informationen zu Krankheiten einholen und verarbeiten. Dies fördert ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern und schafft eine Umgebung, in der Arbeitnehmer sich sicher fühlen, ihre Probleme offen zu kommunizieren.

Wichtige Aspekte der rechtzeitigen Kommunikation

Eine klare und rechtzeitige Kommunikation zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber ist entscheidend, insbesondere in Fällen von Krankheit. Arbeitnehmer sollten sich unverzüglich bei ihrem Arbeitgeber melden, sobald sie von ihrer Erkrankung Kenntnis haben. Dies sorgt dafür, dass Sicherheits- und Verfügbarkeitsfragen zeitnah geklärt werden können, was für beide Parteien von Vorteil ist.

Zusätzlich ist es ratsam, regelmäßige Updates über den Gesundheitszustand bereitzustellen. Diese transparenten Informationen minimieren Unsicherheiten und helfen dabei, die Situation besser zu managen. Arbeitgeber ihrerseits sind verpflichtet, diese Informationen vertraulich zu behandeln und den Arbeitnehmer über dessen Rechte und Pflichten während der Krankheit zu informieren.

Die richtige Kommunikation schafft ein respektvolles Arbeitsumfeld, das auf Vertrauen basiert. Dadurch wird nicht nur die Beziehung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer gestärkt, sondern auch die Grundlage für eine erfolgreiche Rückkehr an den Arbeitsplatz gelegt.