Wirtschaft in Frankenthal (Pfalz): Ein Überblick

Wirtschaft in Frankenthal (Pfalz): Ein Überblick

Erfahre mehr über die Wirtschaft in Frankenthal (Pfalz) in der Vergangenheit: Ein Rückblick auf die Geschehnisse und Entwicklungen.
Veröffentlicht am 24. Mai 2025
Wirtschaft in Frankenthal (Pfalz)

Mit über 49.000 Einwohnern zählt die Stadt zu den dynamischen Zentren der Region. Historische Wurzeln und moderne Industrie prägen das Bild dieses besonderen Ortes. Bereits vor Jahrhunderten legten Klöster und Flüchtlingsgemeinden den Grundstein für die heutige Entwicklung.

Heute beherbergt der Standort Global Player wie KSB, Weltmarktführer für Pumpentechnik. Das Unternehmen beschäftigt allein 15.700 Mitarbeiter und zeigt die Strahlkraft der lokalen Wirtschaft. Insgesamt bieten hier 19.285 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze Perspektiven.

Im nationalen Vergleich erreicht die Stadt Platz 449 im Standortranking. Diese Position spiegelt die erfolgreiche Verbindung von Tradition und Innovation wider. Die letzten Jahre haben bewiesen, wie lebendig und zukunftsfähig dieser Wirtschaftsraum ist.

Frankenthals wirtschaftliche Wurzeln im Mittelalter

Schon vor Jahrhunderten entstanden hier wichtige Wirtschaftsstrukturen. Am Anfang standen Klöster und Handwerker, die die Basis für den späteren Wohlstand legten. Ihre Spuren sind bis heute sichtbar.

Klösterliche Prägung und frühes Handwerk

1119 gründete das Augustiner-Chorherrenstift ein Skriptorium. Es wurde zum kulturellen Zentrum mit eigener Bibelproduktion. Diese religiösen Einrichtungen förderten Bildung und Handwerk.

Ab 1581 sicherten Zünfte die Qualität der Produkte. Goldschmiedemanufakturen entstanden und prägten den Ruf der Stadt. Ihr Einfluss reicht bis in die Gegenwart.

Flüchtlingsgemeinden formen das Wirtschaftsleben

1562 brachten 58 calvinistische Familien neues Wissen mit. Sie revolutionierten Textil- und Metallverarbeitung in der Region. Religiöse Umbrüche lösten so wirtschaftliche Innovationen aus.

  • Flämische Glaubensflüchtlinge führten Spezialtechniken ein.
  • Goldschmiedekunst wurde zum Aushängeschild.
  • Staatliche Förderungen fehlten noch, doch die Basis war gelegt.

Blütezeit der Manufakturen im 18. Jahrhundert

Das 18. Jahrhundert markierte eine goldene Ära für die handwerkliche Produktion. Technische Meisterleistungen und staatliche Förderung trieben die Entwicklung voran. Aus kleinen Werkstätten entstanden international bekannte Unternehmen.

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Porzellanherstellung mit internationalem Renommee

1755 gründete sich die Porzellanmanufaktur als Vorreiter. Ihr „Weißes Gold“ wurde zum Ziel europäischer Adelshäuser. Feinste Verzierungen und brillante Glasuren setzten Maßstäbe.

Der Wert der Exporte erreichte schnell Millionen. Bis heute zeugen Museumsexponate von dieser Glanzzeit. Spezialisten entwickelten hier einzigartige Brenntechniken.

Staatliche Förderprogramme treiben Innovationen

Merkantilistische Projekte schufen die Basis für Erfolge. Der 1781 fertiggestellte Hafenkanal verbesserte Handelswege. Die Höhe der Investitionen belegt die strategische Bedeutung.

Besonders die Glockengießerei profitierte von dieser Unterstützung. Ihr 26-Tonnen-Meisterwerk für Köln zeugt vom Können. Über 20 Manufakturen nutzten die Infrastruktur für Weltmarktprodukte.

Industrialisierung und metallverarbeitende Betriebe

1845 markierte einen Wendepunkt für den lokalen Maschinenbau. Die Stadt entwickelte sich zum Zentrum der Metallverarbeitung. Historische Fabrikgebäude zeugen noch heute von dieser Ära.

Georg Hamm revolutioniert die Maschinenproduktion

Die Gründung der Maschinenfabrik Hamm & Co. legte den Grundstein für den Maschinenbau-Cluster. Georg Hamm führte präzise Fertigungstechniken ein. Sein Unternehmen wurde zum Vorreiter der Industrialisierung.

Aus der Tradition der Glockengießerei entstanden Technologiepioniere wie KSB. Die Ansiedlung von Bettinger & Balcke stärkte zusätzlich den Metallsektor. Diese Entwicklungen prägten das Stadtbild nachhaltig.

Pumpen- und Druckmaschinen erobern Weltmärkte

KSB begann 1871 mit der Produktion von Pumpentechnik. Heute bewältigen deren Systeme globale Wasserprojekte. Die Heidelberger Druckmaschinen AG ging aus Frankenthaler Betrieben hervor.

Die Region stand für Innovationen in der Drucktechnik. Moderne Infrastruktur stand den Unternehmen zur Verfügung. Historische Informationen belegen diese weltweite Strahlkraft.

Krisen und Wiederaufbau im 20. Jahrhundert

Das 20. Jahrhundert brachte tiefe Einschnitte für die Stadt. Zerstörung und Neuanfang prägten diese Epoche nachhaltig. Historische Betriebe verschwanden, moderne Industrien entstanden.

Kriegszerstörungen und Wiederaufbau Frankenthal

Kriegszerstörungen und ihre Auswirkungen

1943 trafen Bombenangriffe das Herz der Stadt. 90 Prozent der Innenstadt lagen in Trümmern. Jahrhundertealte Produktionsstätten brannten vollständig nieder.

Die Auswirkungen waren verheerend:

  • Traditionelle Manufakturen gingen für immer verloren
  • Wichtige Infrastruktur musste neu aufgebaut werden
  • Tausende Arbeitsplätze verschwanden über Nacht

Neubeginn nach 1945

Der Wiederaufbau schuf moderne Industrieareale. 1969 stärkte die Eingemeindung von Eppstein die Wirtschaftskraft. Die Fläche wuchs auf 43,88 Quadratkilometer.

Neue Verkehrsanbindungen beschleunigten den Aufschwung. Doch 1980 zeigte ein Gasunfall mit 15 Millionen Kubikmetern Austritt die Risiken der Industrie. Dieses Thema prägte das Risikomanagement der folgenden Jahre.

Heute fragen Historiker oft nach den Lehren aus dieser Zeit. Die Antworten zeigen die Widerstandsfähigkeit des Standorts.

Frankenthal als Standort für Weltmarktführer

Im Herzen der Region haben sich globale Marktführer angesiedelt. Diese Unternehmen prägen das industrielle Profil der Stadt nachhaltig. Ihre Produkte sind weltweit im Einsatz.

KSB SE – Global Player der Pumpentechnik

KSB erzielte 2023 einen Umsatz von 2,8 Mrd. Euro. Das Unternehmen gehört zu den wichtigsten Arbeitgebern der Region. Seine Hochleistungspumpen versorgen Kraftwerke auf allen Kontinenten.

Über 20% der lokalen Arbeitskräfte stehen bei Weltmarktführern in Lohn und Brot. KSB zeigt den großen Einflussbereich der ansässigen Industrie. Jeden Monat verlassen innovative Produkte die Werkshallen.

Weitere Schlüsselunternehmen der Region

Neben KSB haben sich weitere Hidden Champions etabliert:

  • Bürkle Leisten setzt Maßstäbe im Holzprofilbereich
  • EXCO GmbH entwickelt Softwarelösungen mit 300 Mitarbeitern
  • 3 der 10.000 wichtigsten deutschen Mittelständler haben hier ihren Sitz

Laut DDW-Ranking beherbergt die Stadt insgesamt 7 Top-Unternehmen. Diese stehen für Qualität und Innovation. Die Region verfügt damit über eine starke industrielle Basis.

Strukturelle Veränderungen und moderne Herausforderungen

Demografische Entwicklungen prägen zunehmend den Wirtschaftsstandort. Die alternde Bevölkerung und technologische Umbrüche erfordern neue Strategien. Besonders der Metallsektor sieht sich mit tiefgreifenden Anpassungen konfrontiert.

Strukturelle Veränderungen Arbeitsmarkt

Demografischer Wandel am Arbeitsmarkt

2024 zeigt die Statistik: 22,4% Katholiken und 20,8% Protestanten leben hier. Diese Zahlen verdeutlichen die Vielfalt der Gesellschaft. Gleichzeitig steigt der Bedarf an Qualifizierungskonzepten für ältere Arbeitnehmer.

Herausforderungen im Überblick:

  • Fachkräftemangel in Schlüsselbranchen wie Metallverarbeitung
  • Digitalisierungsprojekte wie bei Wendt SIT als Lösungsansatz
  • Pendlerströme stabilisieren die lokalen Arbeitsplätze

Aktuelle Wirtschaftsdaten im Check

Die Arbeitslosenquote lag 2023 bei 5,4% – leicht über dem Landesdurchschnitt (5,1%). Dennoch bietet die Region 1.375 Arbeitsplätze pro 1000 Einwohner. Diese informationen belegen die dynamische Wirtschaftskraft.

Vergleicht man die Kennzahlen bundesweit, zeigt sich:

  • Hohe Beschäftigungsdichte trotz demografischer Hürden
  • Kunden profitieren von spezialisierten Dienstleistungen
  • Projekte zur Standortattraktivität laufen rund um die uhr

Das thema Fachkräftesicherung bleibt zentral für die Zukunftsfähigkeit.

Kulturelle und städtische Initiativen zur Wirtschaftsförderung

Kunst und Kultur spielen eine zentrale Rolle in der Standortentwicklung. Seit 2024 setzt Oberbürgermeister Nicolas Meyer (FWG) gezielt auf Projekte, die Identität stiften und Investoren anziehen. Mit Investitionsmitteln in Millionenhöhe werden kreative Lösungen umgesetzt.

Bürgerprojekte gestalten den Standort

149 künstlerisch gestaltete Löwenskulpturen prägen das Stadtbild. Sie symbolisieren lokale Identität und fördern die Kreativwirtschaft. Das Ziel: Bürger und Unternehmen enger vernetzen.

Events wie das 425-Jahr-Jubiläum stärken die Sichtbarkeit. Die „Stille Stunde“ für sensorisch sensible Kunden zeigt, wie Inklusion am Arbeitsplatz gelingt. Solche Initiativen machen den Standort lebendig.

Attraktivität für Investoren steigern

Am Rhein-Campus entstehen moderne Gewerbeflächen für High-Tech-Firmen. Öffentlich-private Partnerschaften modernisieren die Infrastruktur rund um die Uhr. Der Bürgermeister betont: „Wir schaffen Rahmenbedingungen für nachhaltiges Wachstum.“

Die Höhe der Investitionen belegt die strategische Bedeutung. Unternehmen profitieren von kurzen Wegen und innovativen Netzwerken. So bleibt die Region zukunftsfähig.

Frankenthals Wirtschaft heute: Zwischen Tradition und Innovation

Die Stadt zeigt heute eine lebendige Verbindung von Tradition und Moderne. Historische Manufakturen beherbergen kreative Startups, während Global Player wie KSB Hightech entwickeln.

Mit Rang 449 im nationalen Standortranking beweist die Region ihre Wettbewerbsfähigkeit. 7 Top-Unternehmen im DDW-Ranking und 14,25 Spitzenbetriebe pro 100.000 Einwohner unterstreichen dies.

IT-Dienstleister wie EXCO gestalten den digitalen Wandel. Gleichzeitig stärken Logistikprojekte die Position im Rhein-Neckar-Dreieck.

Die letzten Jahre haben gezeigt: Nachhaltige Produktion und innovative Arbeitswelten sichern die Zukunft. Am Anfang standen Handwerker – heute prägen visionäre Köpfe das Bild.